30.08.2021, 15:06 Uhr

CDU diskutiert mit Afghanistan Veteran über die Zukunft der Sicherheitspolitik in Deutschland.

Im Rahmen der jüngsten Ereignisse in Afghanistan hat die CDU Herne in einer Veranstaltung über die Konsequenzen diskutiert, die aus dem Desaster des Truppenabzuges der vergangenen Wochen resultiert. Zusammen mit Jens Nettekoven MdL und auf Einladung von Timon Radicke, diskutierten rund 50 anwesende Gäste um CDU-Bundestagskandidat Christoph Bußmann über den Sinn des Einsatzes im Rückblick und über den Ausblick, was der Abzug und die Machtübernahme der Taliban nun für Deutschland und die internationale Sicherheit bedeutet.

Jens Nettekoven, der selbst als  Feldjäger in Afghanistan im Einsatz war schilderte eindrücklich und aus erster Hand seine persönlichen Erfahrungen im Einsatz: "Wir haben vor Ort gesehen, was wir bewegen konnten. Wir wussten aber immer auch: Sobald wir weg gehen, ist die Gefahr groß, alles wieder zu verlieren."
"Wir sind unter falschen Vorzeichen in diesen Einsatz gegangen", konstatiert CDU-Bundestagskandidat Bußmann. "Die Zeiten, in denen wir glauben in diesen Ländern westliche Demokratien errichten zu können, sind vorbei."

In einer langanhaltenden Diskussion mit den Anwesenden Gästen wurden vor allem auch die kommunalen Auswirkungen diskutiert. Viele afghanisch-stämmige Jugendliche in Sportvereinen hätten die Situation längst vorhergesehen und schon seit Monaten mit Trainern und Betreuern darüber gesprochen, hieß es aus einem Bochumer Sportverein. Die Leistungen unserer Soldaten bei der Evakuierungsmission seien unvorstellbar gewesen, hieß es aber man brauche jetzt auch endlich einen Plan, wie man zukünftig mit Auslandseinsätzen der Bundeswehr umgehe.

CDU-Kreisvorsitzender Timon Radicke zieht ein durchweg positives Feedback: " Wir haben gesehen, wie sehr das Thema die Leute beschäftigt. Die Globalisierung zeigt, wie wir von Ereignissen auf der anderen Seite des Globus betroffen sind." Radicke weiter: "Deshalb werden wir über Afghanistan auch in Herne in den kommenden Monaten sprechen müssen: Es geht dabei um die Aufnahmebereitschaft, aber auch um den Umgang mit hier lebenden Afghanen, die natürlich jetzt auch aus der Heimat hören, was dort passiert."